24. Oktober 2023
Baltische Energiewende: Enery eröffnet Solarparks in Estland

Enery ist einmal mehr Vorreiter bei Erneuerbarer Energie: Mit zwei Solarparks in Estland wurde in dem baltischen Staat ein bedeutender Schritt in Richtung Energiewende gemacht.

Baltische Energiewende: Enery eröffnet Solarparks in Estland- Image

Es tut sich was im Baltikum. Im Sommer 2022 war Enery nach einem komplexen Bieterverfahren als großer Gewinner der Auktion für Erneuerbare Energien in Estland hervorgegangen; noch im gleichen Jahr wurde mit dem Bau von zwei Solarparks im Norden des Landes begonnen. Ende September 2023 war es schließlich soweit. Der österreichische Grünstromerzeuger konnte die erfolgreiche Inbetriebnahme der Anlagen vermelden, und wird nun sauberen Strom an lokale estnische Industriekunden und Energieversorger liefern.

24.550 Tonnen CO₂ weniger

Eine der Photovoltaikanlagen befindet sich in der Nähe des Ortes Rummu im Landkreis Harju. Sie erstreckt sich über 35 Hektar und weist eine Leistung von 20 Megawattpeak (MWp) auf, wobei es sich um den ersten eigenständigen Solarpark im Versorgungsmaßstab handelt, der an das estnische Übertragungsnetz angeschlossen ist.

Anlage Nummer zwei, ein 12 MWp-Solarpark, liegt ebenfalls im Kreis Harju nahe des Dorfes Järsi. Zusammen werden beide Anlagen rund 37,4 GWh Strom pro Jahr erzeugen, die dadurch eingesparten CO₂-Emissionen belaufen sich auf 24.550 Tonnen. Enerys Solarparks in Estland sind mit bifazialen Modulen ausgestattet, die auf Solartrackern montiert sind.

Enery Solarparks in Estland, EroeffnungEröffnung des Solarparks Rummu

Meilenstein

Begeistert über die Fertigstellung der beiden Parks zeigten sich die beiden Enery-Gründer Richard König und Lukas Nemec. „Dies ist ein weiterer Meilenstein für unser junges Unternehmen, da beide Projekte von unserem eigenen Team entwickelt und gebaut wurden. Wir sind sehr stolz auf diesen Erfolg.“ Nichts davon wäre, erklärten die beiden Unternehmer, ohne die harte Arbeit und das Engagement des Teams möglich gewesen.

„Erneuerbare Energien sind unerlässlich, um die Energieunabhängigkeit Estlands sicherzustellen. Wir freuen uns daher, zu dem Ziel beitragen zu können, Estland in diesem herausfordernden ökonomischen und politischen Umfeld mit günstigem und nachhaltigem Ökostrom zu versorgen und der Stromunabhängigkeit näher zu bringen“, so König und Nemec. Explizit wurde auch die Unterstützung des Mitgesellschafters der Projekte erwähnt, des auf Infrastrukturinvestitionen in Mittel- und Osteuropa spezialisierten Three Seas Initiative Investment Funds (3SIIF).

Enery Solarparks in Estland, Koenig, NemecEnery-Gründer Richard König & Lukas Nemec

Vorbildliches Verfahren

Im August 2022 hatte Enery im Bieterverfahren für Erneuerbare Energien den Zuschlag für 220 von insgesamt 540 Gigawattstunden in Estland erhalten. Der Prozess war jedoch nicht nur für den baltischen Staat richtungsweisend. Denn die Errichtung von Solarparks in Estland muss auch für andere Länder, allen voran Österreich, Vorbild dafür sein, wie die Energiewende funktionieren sollte. Die Genehmigungsverfahren sind schnell, effizient und konzentrieren sich auf die wichtigsten Aspekte. „Das hat es uns ermöglicht, unsere ersten Anlagen innerhalb eines Jahres erfolgreich zu entwickeln“, erklärt Enery-CEO Richard König dazu.

Darüber hinaus ist Netzzugang in Estland äußerst transparent gestaltet. Die verfügbaren Kapazitäten werden auf der Website des Netzbetreibers in Echtzeit angezeigt. Auch der Prozess der Reservierung von Netzkapazitäten wird transparent und effizient abgewickelt – ein Vorbild für den „antiquierten und undurchsichtigen Prozess der österreichischen Verteilnetzbetreiber“, wie König anmerkt. Zudem hat das Auktionssystem in Estland Vorbildcharakter. Statt den Entwicklern unnötige Subventionen zukommen zu lassen, bietet es eine Preisuntergrenze für potenziell schwierige Marktzeiten und dient somit dem Zweck, die Energiewende zu beschleunigen, ohne die Steuerzahler zusätzlich zu belasten.

✅ TEXT: MICHI REICHELT
✅ FOTOS: ENERY