12. Mai 2021
Internationale Energieagentur gibt Update: Photovoltaik beherrscht Strommarkt

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihren Prognosebericht veröffentlicht. Dieser steht ganz im Zeichen der Corona-Krise. Demzufolge müssen vor allem Kohle und Gas mit starken Nachfragerückgängen kämpfen. Der solaren Stromerzeugung hingegen wird eine ziemlich sonnige Zukunft vorausgesagt.

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Jedes Jahr aufs Neue gibt die Internationale Energieagentur (IEA) mit ihrem World Energy Outlook Einblicke in die internationale Energiewirtschaft. Dabei werden die neuesten Entwicklungen und mögliche Zukunftsszenarien einer genauen Analyse unterzogen. Und auch dieses Jahr wurde der Strommarkt wieder genauer unter die Energie-Lupe genommen.

Fazit des diesjährigen Berichts: Die Corona-Krise wirkt sich nicht nur auf die Weltwirtschaft aus, sondern eben auch auf die weltweite Energieversorgung. Laut IEA wird demnach die Nachfrage nach Energie im gesamten Jahr 2020 um fünf Prozent zurückgehen. Das macht sich natürlich auch bei den daraus resultierenden CO2-Emissionen bemerkbar – diese werden um sieben Prozent sinken. Parallel zum Rückgang der globalen Emissionen prophezeit die Internationale Energieagentur eine bedeutende Zunahme der Erneuerbaren Energien. Allen voran die solare Stromerzeugung.

Internationale Energieagentur gibt grünes Licht für eine saubere Zukunft

Nach den letzten Krisenmonaten folgen nun endlich gute Nachrichten. Denn laut IEA ist die Hoffnung auf eine lang ersehnte Energiewende noch nicht abgeschrieben. Lösung für die Klimaprobleme soll der vermehrte Einsatz von Erneuerbaren Energien sein – was für eine Überraschung (Sarkasmus: off). Doch gemäß des Energieberichts können die Energieziele bis 2030 auch wirklich erreicht werden. Bis dahin werden die sauberen Energien nämlich ganze 80 Prozent des weltweiten Strombedarfs abdecken. Der treibende Motor für diese grüne Energieentwicklung wird aber ganz eindeutig die Solarenergie sein.

Solarenergie wird die neue Königin der weltweiten Strommärkte

Es hört sich eher wie der Titel eines neu erschienenen Märchens als eine Energievorhersage an. Und doch soll es schon bald Realität sein. Denn laut IEA befindet sich die Photovoltaik gerade auf einem unaufhaltbaren Siegeszug. Von 2020 bis 2030 soll diese demnach um durchschnittlich 13 Prozent pro Jahr ansteigen. Damit würden die sonnigen Stromerzeuger fast ein Drittel des Anstiegs der Stromnachfrage abdecken.

Bereits 2021 kann durch den weltweiten Einsatz der PV das Vorkrisenniveau übertroffen werden. 2022 ist sogar von neuen Rekordzahlen beim solaren Stromvertrieb die Rede.

Photovoltaik ist die kostengünstigste Stromquelle

Doch woran liegt dieser unglaubliche Aufstieg der Photovoltaik? Es sind vor allem die deutlich gesunkenen Kosten, die den solaren Strom so attraktiv machen. Aufgrund der niedrigen Finanzierungskosten ist die PV nämlich in vielen Ländern der Welt kostengünstiger als Kohle- und Gaskraftwerke. Der sonnige Strom ist also nicht nur für unsere Umwelt gut, sondern auch für das Geldbörserl.

Für die Stromerzeugung mittels hochwertiger und sauberer Ressourcen ist laut IEA die Photovoltaik zurzeit die billigste Stromquelle. Dennoch hängt die Entwicklung der solaren Stromerzeugung ganz eindeutig von der politischen Unterstützung der einzelnen Länder ab. Schließlich ist das solare Wachstum mit großen Investitionen in bessere Stromnetze und Speichermöglichkeiten verbunden. Ohne diese würde es zu negativen Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Stromversorgung kommen.

Und was sagt die Internationale Energieagentur zu Kohle und Gas?

Auch die fossilen Energieträger stehen vor zukünftigen Veränderungen. Demnach wird die Nachfrage nach Kohle nicht mehr auf das Vorkrisenniveau zurückkehren. Ähnliches erwartet auch die Ölnachfrage. Denn diese wird im kommenden Jahrzehnt ebenfalls zu Ende gehen. Klarer Gewinner unter den herkömmlichen Quellen: Erdgas. Dieses wird auch in den nächsten Jahren noch eine hohe Nachfrage verzeichnen können – vor allem in Asien.

Der neue Bericht der Internationalen Energieagentur lässt ganz klar auf eine saubere Energiezukunft hoffen. Dennoch muss noch viel mehr passieren – davon ist auch Direktor Fatih Birol überzeugt. „Nur schnellere strukturelle Veränderungen in der Art und Weise, wie wir Energie produzieren und verbrauchen, können den Emissionstrend endgültig brechen“, so Birol.

Doch eines ist jetzt schon klar: Das solare Zeitalter ist längst angebrochen.

✅ TEXT: SANDRA RAINER
✅ FOTOS: UNSPLASH / TERRY TAN DE HAO
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